PROJEKTE | BILDUNGS- UND KULTURBAUTEN | HOLZBAU
Im Norden Lichtenbergs entstand ein neuer Schulstandort nach dem innovativen Compartmentprinzip mit kleinen Schuleinheiten. Der Neubau wurde im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive (BSO) realisiert und bietet Platz für insgesamt 725 Schülerinnen und Schüler. Auf dem 9.800 m² großen Grundstück wurden rund 20.000 m² Bruttogrundfläche errichtet. Ergänzt wird das Raumangebot durch zwei Mehrfeld-Sporthallen sowie einen großzügigen Mensa- und Mehrzweckbereich für bis zu 600 Personen. Der Schulbetrieb startet zum Schuljahr 2025/2026.
Das Bauvorhaben umfasst einen teilunterkellerten, fünfgeschossigen Schulbau in Stahlbetonskelettbauweise mit den Abmessungen von etwa 50 m × 71 m. Ergänzt wird dieser durch ein dreigeschossiges, nicht unterkellertes Gebäude, das im Erdgeschoss die Mensa sowie Mehrzweckräume beherbergt. Zwei Dreifeldsporthallen mit einer Spannweite von 22,4 m sind in den beiden oberen Geschossen untergebracht und zur Falkenberger Chaussee hin ausgerichtet. Sie bilden durch diese Anordnung einen effizienten Lärmschutz zur Straße und Bahntrasse.
Die Dach- und Deckenplatten wurden als Flachdecken ausgeführt, um eine größtmögliche Flexibilität in der Raumnutzung zu gewährleisten; aufgrund der erforderlichen Spannweiten weisen sie eine Dicke von 30 cm auf. Das Stützenraster beträgt üblicherweise 5 m × 7,5 m. Zusätzliche Wandscheiben entlang der Flure und zwischen den Lernräumen ergänzen das Raster, reduzieren die Deckenverformungen und sorgen gemeinsam mit den massiven Erschließungskernen für die Aussteifung des Gebäudes.
Die Decke des Untergeschosses wurde mit einer Stärke von 25 cm ausgeführt, ebenso die Außenwände, die als 25 cm starke WU-Betonbauteile Bestandteil der „weißen Wanne“ sind. Dabei handelt es sich um ein Bauwerksabdichtungssystem, bei dem wasserundurchlässiger Beton die Abdichtung gegen Erdfeuchte und Grundwasser übernimmt.
Die Fassaden der Obergeschosse sind nichttragend in Holzbauweise konzipiert. Im Erdgeschoss ist die Fassade gegenüber den oberen Geschossen zurückversetzt; dort übernehmen Stahlbetonstützen im Abstand von 5 m die Lastabtragung. Die daraus entstehende Überkragung wird über einen verstärkten Randunterzug in der Decke über dem Erdgeschoss abgefangen.